Die globalen Aktienmärkte schlossen den Montag mit einem Plus und ignorierten die Bedenken über die wachsenden Spannungen im Nahen Osten. Anleger zeigten sich unbeeindruckt von den Vergeltungsangriffen des Iran auf US-Militäreinrichtungen in Katar und konzentrierten sich stattdessen auf das breitere Marktmomentum. Unterdessen fielen die Ölpreise stark, nach einem jüngsten Hoch, das seit Monaten nicht mehr gesehen wurde.
Teherans Entscheidung, Luftangriffe auf amerikanische Stützpunkte in Katar zu starten, sorgte in geopolitischen Kreisen für Aufsehen, doch die Reaktion der Märkte war überraschend gelassen. Laut einer hochrangigen regionalen Quelle hatte der Iran die Vereinigten Staaten über diplomatische Kanäle vor dem Angriff informiert – ein Schritt, der als Versuch gedeutet wurde, die Situation zu deeskalieren, anstatt einen weiteren Konflikt zu provozieren.
Öl-Benchmarks, die kürzlich auf Fünfmonatshochs gestiegen waren, kehrten am Montag deutlich die Richtung um.
Brent-Rohöl fiel um 7,2 % und schloss bei 71,48 Dollar pro Barrel, während WTI um denselben Prozentsatz auf 68,51 Dollar zurückging.
Trotz geopolitischer Unsicherheiten schloss die Wall Street im Plus:
In Europa:
An den asiatischen Märkten:
Der breitere MSCI World Index stieg um 0,49 %, was ein optimistischeres globales Investitionsklima widerspiegelt.
Die Vizevorsitzende der Federal Reserve für Aufsicht, Michelle Bowman, deutete am Montag an, dass die US-Notenbank möglicherweise an einem Punkt ist, an dem die Senkung der Zinssätze angemessen ist. Ihre wachsende Besorgnis über die Verwundbarkeiten des Arbeitsmarktes scheint die bisherigen Ängste vor anhaltender Inflation, die durch hohe Importzölle verursacht wird, zu übertreffen.
Ihre Äußerungen lösten eine schnelle Reaktion auf den Finanzmärkten aus, insbesondere bei den Devisenhändlern.
Nach Bowmans Bemerkungen zeigte der US-Dollar gemischte Ergebnisse. Er stieg leicht gegenüber dem japanischen Yen um 0,08 Prozent auf 146,15, fiel aber um 0,68 Prozent gegenüber dem Schweizer Franken und erreichte 0,81260. Der Euro erholte sich von früheren Verlusten und legte um 0,49 Prozent zu und erreichte 1,157675 Dollar.
Der Dollar-Index, der den Dollar gegenüber einem Korb wichtiger Währungen verfolgt, fiel um 0,5 Prozent auf 98,39.
Auch die Edelmetalle verzeichneten eine Aufwärtsbewegung. Spot-Gold stieg um 0,23 Prozent auf 3375,71 Dollar pro Unze, während US-Gold-Futures um 0,3 Prozent auf 3395 Dollar anstiegen.
Die Stimmung der Anleger in europäischen Märkten stieg am Dienstag nachdem der ehemalige US-Präsident Donald Trump eine Waffenstillstandsvereinbarung zwischen dem Iran und Israel ankündigte. Die Nachricht wurde von Händlern mit Erleichterung aufgenommen und verstärkte die Risikobereitschaft auf den globalen Börsen.
Der STOXX 600, ein umfassender Indikator für europäische Aktien, stieg um 1,4 Prozent auf 542,6 Punkte. Der deutsche DAX-Index führte die Gewinne mit einem Anstieg von fast 2 Prozent an.
Der israelische Premierminister Benjamin Netanyahu bestätigte, dass seine Regierung den von den USA vermittelten Vorschlag für einen Waffenstillstand akzeptierte.
Die Ölpreise fielen auf das niedrigste Niveau seit zwei Wochen angesichts eines merklichen Rückgangs der Versorgungsängste. Währenddessen führte die Risikobereitschaft der Anleger zu einem Rückgang der Goldpreise auf ein beinahe zweiwöchiges Tief, was einen umfassenderen Wandel in der Marktstimmung signalisiert.
Sektoren reagierten unterschiedlich auf die veränderte Marktdynamik. Energiewerte sanken um 3,5 Prozent, was die Schwäche der Ölpreise widerspiegelte. Im Gegensatz dazu erholten sich Reise- und Freizeittitel und stiegen um 4,3 Prozent, gestützt durch den zunehmenden Optimismus der Anleger über die globale wirtschaftliche Widerstandsfähigkeit und die Verbrauchernachfrage.
Die Aktien des britischen Pharmaunternehmens AstraZeneca stiegen um 1,3 Prozent, nachdem das Unternehmen zusammen mit seinem japanischen Partner Daiichi Sankyo die Zulassung der US-Behörden für ihre präzise Lungenkrebsbehandlung, Datroway, erhielt. Die Zulassung wird als bedeutender Meilenstein in den Onkologie-Pipelines des Unternehmens angesehen.
Die Aufmerksamkeit der Anleger richtet sich nun auf die bevorstehenden Äußerungen des Federal Reserve Chair Jerome Powell vor dem US-Kongress. Seine Aussagen werden entscheidende Hinweise auf die Richtung der Geldpolitik der Zentralbank geben und könnten die Finanzmärkte kurzfristig beeinflussen.
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